Warum Out-of-Home eine KI-Agenda 2024 braucht

Bernd Zugeschnitten (Groß)

Außenwerbung muss schnell ein gemeinsames, anbieterübergreifendes Verständnis zur Implementierung von KI-Lösungen entwickeln. Sonst droht die Branche im intermedialen Wettbewerb zurückzufallen, meint It Works-CEO Bernd Rabsahl in seinem Gastbeitrag bei HORIZONT Online.

Außenwerbung kommt in Sachen KI voran: McDonald’s und Burger King battlen sich mithilfe von ChatGPT, die Schweizer FDP setzt im Wahlkampf auf KI generierte Motive, auch Kreationstests funktionieren schon jetzt mithilfe von KI. Wir haben erste Cases. Doch im internationalen intermedialen Vergleich liegen wir hinten, spätestens seitdem Google und Facebook (ausgewählten) Kunden schon die gesamte Werbekaskade per KI anbieten – von der Motiverstellung über die Planung und Schaltung bis zur Evaluierung. Das wird das Kräfteverhältnis im Werbemarkt, so ist zu befürchten, weiter verschieben. Schon jetzt verzeichnen die US-Multis wieder steigende Werbeumsätze.

KI wirkt wie ein zusätzlicher Booster, weil Tools wie Googles Performance Max mit einer leichten Handhabung auch den zahlreichen KMUs den Einstieg in die Werbung ermöglichen beziehungsweise das Handling erleichtern. Und weil sie, Alphabet und Meta, mit ihren Walled Gardens quasi eine Monopolstellung haben, auf Markt-Usancen und –Standards keine Rücksicht nehmen brauchen. In Summe wirkt das selbstverstärkend.

Damit steigt der Handlungsdruck auf alle weiteren Werbeträger – auch auf die Außenwerbung. Gut: Wir bringen die grundsätzlichen strukturellen Voraussetzungen mit, von der technologischen Entwicklung zu profitieren. Außenwerbung ist im Aufwind: Als einzige große Mediengattung verzeichnen wir aktuell laut Nielsen nennenswerte Zuwächse (plus 6 Prozent). Wesentlich, weil Außenwerbung immer mehr Flächen digitalisiert, immer mehr Kampagnen programmatisch ausspielt und die Wechselwirkungen mit anderen Medien, insbesondere Mobile, nutzt. Damit decken wir den gesamten Public-Media-Sektor ab.

Schlecht: Wir neigen dazu, uns zu verzetteln. Der lange Weg zu einer einheitlichen Währung ist ein Beispiel dafür: Der IDOOH-Vorgänger DMI hat die „Private & Public Screens“-Studie entwickelt, Ströer ist mit einer eigenen Reichweitenwährung am Markt. Media Frankfurt, der Werbevermarkter des Flughafen Frankfurt, launchte vor knapp zwei Jahren mit  JCDecaux die neue Airport-Währung Airport Audience Measurement (AAM), und aus der MA Plakat wurde die MA Out of Home. Vielfalt im Markt ist für unsere Kunden wünschenswert. Auf Gattungsebene ist sie Gift, weil die Harmonisierung der unterschiedlichen Ansätze Zeit kostet und wir im intermedialen Wettbewerb zurückfallen. Das kostet dann Werbegeld.

Es ist im Interesse der gesamten Branche zu hoffen, dass wir diesen Fehler mit der Implementierung von KI-Lösungen nicht machen. Diese neue gigantische Herausforderung können wir nur gemeinsam meistern. Sonst entstehen Doppelstrukturen und Einzellösungen und damit Zeitverluste. Die aktuelle technologische Entwicklung in unserem Segment gibt dabei Anlass zu Optimismus: Im Programmatic-Bereich haben mit den DSPs und den SSPs neue Layer die Verwertungskette ergänzt. Plattformen, die von allen in der Branche genutzt werden können. Eine solche technologisch agnostische Offenheit hat uns im Werbemarkt einen kräftigen Schub gegeben.

Sie wäre auch beim Thema KI wünschenswert. Angefangen bei Predictive-Analysen über Konsumenten-Bewegungen, Kreativlösungen mit entsprechend vorausgelagerten Tests bis zu komplett KI basierten programmatischen Schaltungen und Abrechnungen. Hier brauchen wir schnell eine Interoperabilität, also eine rasche Verständigung über technische Normen.

Das zu fordern, ist zweifellos um ein vielfaches einfacher als es umzusetzen. Aber es ist hoffentlich ein Gedankenanstoß, ein erster Schritt zu einer gemeinsamen KI-Agenda 2024. Weniger als eine blumige Vision, sondern vielmehr als einen gemeinsamen strategischen Ansatz, wie wir das Thema KI strukturiert angehen und vor allem auch implementieren wollen. Sonst rollt noch mehr Werbegeld Richtung Meta und Google.

Quelle: https://www.horizont.net/medien/kommentare/appell-zur-zusammenarbeit-warum-out-of-home-eine-ki-agenda-2024-braucht-213862?crefresh=1

Other news

Nach einigen Verzögerungen durch Wasserschäden und Brandschutz-Anpassungen ist es jetzt endlich so weit: Das Westfield Hamburg-Überseequartier wurde am 8….

April 9, 2025

Die Deutsche Hochschulwerbung und der auf den Bildungsbereich spezialisierte DooH-Anbieter Unicum TV weiten ihre Zusammenarbeit im Bereich Digital-out-of-Home-Werbung weiter…

April 1, 2025

HYGH installiert erste Outdoor-Displays in München HYGH hat mit einem weiteren Meilenstein in der digitalen Außenwerbung erstmals Outdoor-Displays in…

Februar 25, 2025

Happy Valentine’s Day aus Düsseldorf! Zum Valentinstag haben wir gemeinsam mit add2 und net Düsseldorf eine besondere (D)OOH-Kampagne umgesetzt….

Februar 21, 2025

Wir erweitern unsere Technologie- und Datenkompetenz mit dem “Creative Check” von Neurons AI, einem führenden Marketing-Tool zur Optimierung der…

Februar 11, 2025

Programmatic Digital Out of Home im Fokus – Laura Hentschel im Webinar Sobald Außenwerbung Teil des Mediaplans wird, steht…

Januar 28, 2025

Mit dem iKiosk Screen digitalisiert Anbieter ISM Intelligent Signage for Media das Prepaidkarten-Regal. Ab sofort dient der 21,5 Zoll Screen neben dem Erwerb von…

Januar 27, 2025

Rechargy ist ein innovatives Powerbank-Mietunternehmen, das es ermöglicht, an speziellen Rechargy-Stationen eine Powerbank zu mieten und sie an jeder…

Januar 27, 2025

DOOH 2025: Diese Innovationen prägen die Zukunft der Außenwerbung Digital-Out-of-Home (DOOH) bleibt in Deutschland  auch 2025 auf Erfolgskurs! Laut…

Januar 23, 2025

Außenwerbung wird immer smarter und datengetriebener – doch die wahre Herausforderung liegt oft im Detail. Unser CPO Lars Kirschke…

Januar 23, 2025

An zentralen Standorten schaffen die „Winterwelten“ von adbility media ein außergewöhnliches Erlebnis im Umfeld von Weihnachtsmärkten. Der beliebte Standort…

Oktober 31, 2024

Ströer erweitert das DOOH-Netzwerk in Dortmunds U-Bahn-Stationen Neben der Erweiterung des PV-Infoscreen-Angebots werden in den nächsten Monaten in den…

Oktober 31, 2024

Ready
to go?

Form Arrow[1]

Let’s get
you started.

Need a quick turnaround?
Complete the form, and we’ll call to arrange a real-time demo.

Have a general enquiry? Complete the form and we will get back to you.

Contact form
Nach oben scrollen